Gastrektomie

Kurz vor oder kurz nach einer Magenentfernung wäre es ratsam, sich das Buch von Herman Mestrom „Essen und Trinken nach Magenentfernung“ zu besorgen bzw. im Krankenhaus nach einem Exemplar zur fragen. Dieses Buch enthält Informationen über medizinische Zusammenhänge, Vorgehensweise zur Operation und gibt viele gute Ratschläge für das Leben danach.

Magenoperierte (Gastrektomierte) verwerten die Nahrung etwas schlechter als Gesunde, so dass sie ~ 25 % mehr Kalorien benötigen, d.h., sie müssen mehr essen als „Normalbürger“. Da vor allem eine Operation den Ernährungszustand weiter beeinträchtigt, erhalten Magenkrebspatienten heute oft vorab für einige Tage zusätzliche Trinknahrung, sogenannte „Astronautenkost“. Die entsprechenden Produkte bezeichnen Fachleute als „orale bilanzierte“ Ernährung, weil sie Fette, Eiweiße, Kohlenhydrate und alle wichtigen Nährstoffe in einer ausgewogenen Form enthalten.  Fachleute empfehlen zusätzliche Trinknahrung auch dann, wenn das Gewicht noch im Normbereich ist: Ziel dieser Unterstützung ist es, Betroffene gegen die Belastung der Behandlung so widerstandsfähig wie möglich zu machen.

Einige Patienten können Fette nicht mehr so gut verdauen. Sie leiden dann unter so genannten Fettstühlen (Steatorrhö). Werden die Fette mit dem Stuhl ausgeschieden, fehlen diese als wichtige Energiequelle. Eine Einnahme von Bauchspeicheldrüsenenzym (z.B. Kreon, Pankreatan, Pankreatin, Pangrol) hilft bei der Aufspaltung von Fett. Dies sollte mit dem Arzt besprochen werden.
Außerdem kann es zu einem Mangel an fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) und essentiellen Fettsäuren kommen. In der Magenwand wird ein Kofaktor (Intrinsic Faktor) gebildet, der zur Aufnahme von Vitamin B12 benöigt wird. Die fehlende Bildung des Intrinsic Faktors nach Magenentfernung führt zu einem Vitamin B12 -Mangel, der eine Anämie (Blutarmut) zur Folge hat. Vitamin B12 muss deshalb regelmäßig gespritzt werden. Des Weiteren können Vitamin D, Calcium, Folsäure und Eisen kritisch sein. All diese Werte können über die Blutwerte ermittelt und im Laborblatt dokumentiert werden. Dies sollte mit dem Arzt besprochen werden.

Diese Informationen haben wir aus der Broschüre „Leitlininienprogramm Onkologie Magenkrebs“ übernommen. Ein Ratgeber und eine Patientenleilinie u.a. für Personen ohne Magen. Das Original finden Sie unter:

https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/infothek/infomaterial-kategorie/patientenleitlinien/